Von Manfred Christoph
Hürth. Der TVA Hürth hat seinen Negativtrend in der 2. Volleyball-Bundesliga Nord endlich gestoppt. Nach zuletzt sechs Niederlagen in Serie gewannen die “Lachse” mal wieder. “Wenn nicht jetzt im siebten Spiel, wann dann?”, resümierte TVA-Trainer Gerd Aurbach nach dem ersten Sieg unter seiner Ägide mit einem Lächeln.
Mit einem deutlichen 3:0-Erfolg wurde der SF Aligse am Samstagabend nach Hause geschickt. Für die Gastgeber bedeutete dies: Bewährungsprobe mit Bravour bestanden. Denn die Gäste waren als Tabellensiebter mit einem Platz im gesicherten Mittelfeld angereist, so dass der Druck auf dem Aurbach-Team lag. Die Satzfolge von 25:23, 25:13 und 25:23 verrät jedoch, wie eng die Partie in Wirklichkeit war.
Entgegen seiner Gewohnheit startete der TVA gut und ging im ersten Satz schnell in Führung. Aurbach fasste mit dem Abstand eines Tages in aller Ruhe zusammen und stellte die Stärken der Hürther heraus: “Mit seinen Aufschlägen hat Simon Forster ganz großes Kino bewiesen, und unser starker Block hat dann alles abgefischt.”
Damit habe die Mannschaft gezeigt, so Aurbach weiter, dass die jüngste Niederlagenserie keine Auswirkungen auf die hervorragende Stimmung innerhalb des Teams hatte. Zwar ging es im ersten Durchgang hin und her, doch die Hürther steckten nie auf, ließen die Köpfe nicht hängen und “wir sind immer mutig geblieben”, war Aurbach über den Auftritt seines Ensembles erfreut.
Der anschließende zweite Durchgang war dann der große Auftritt des Außenangreifers Simon Forster: Seine unglaubliche Aufschlagserie begann beim Stand von 3:3 und endete erst mit dem 12:3. Damit war der Grundstein für den Gewinn des zweiten Satzes gelegt, zumal der Gegner dann seine zweite Garnitur auf das Feld schickte und den Durchgang gleichsam abschenkte. Es lief einfach alles perfekt für den TVA.
Ein anderes Bild sahen die zahlreichen Zuschauer in der Halle der Friedrich-Ebert-Realschule dann in Satz drei. Die Gäste kamen ausgeruht auf das Spielfeld und übten großen Druck aus, so dass die “Lachse” nach der einlullendenden Dominanz des zweiten Durchgangs ein anderes, gefährlicheres Gesicht der Gäste kennenlernten. Doch am Ende reichte es zum insgesamt sechsten Saisonsieg und der Festigung von Tabellenplatz zehn. Aurbach resümierte erleichtert: “Es war echt schwer, den dritten Satz mitzunehmen, aber die Mannschaft hat am Ende dank ihres super Engagements und mit großer Kampfkraft das Spiel verdient gewonnen.”
Zeitgleich hat sich derweil die Reserve des TVA in der Regionalliga West keine Blöße gegeben. Der Spitzenreiter kam beim Vorletzten VBC 69 Paderborn zu einem einem ungefährdeten 3:1-Sieg (22:25, 25:21, 25:16, 25:16).
Danach sah es allerdings zunächst gar nicht aus. Die Mannschaft von Coach Tobias Goerlich kam überhaupt nicht gut in den ersten Satz, machte sich das Leben durch eine Reihe leichter Fehler schwer. Daher versuchte es der Coach mit verschiedenen Wechseln, die nur bedingt Erträge brachten. Nach hinten heraus kämpfte sich sein Team zwar noch einmal heran, musste sich aber geschlagen geben.
Auch im zweiten Abschnitt sah es zunächst gar nicht gut aus. Die Gäste liefen der Musik sechs, sieben Punkte hinterher, korrigierten jedoch zur Freude von Goerlich den schlechten Start und gewannen nicht zuletzt Dank des starken Vortrags von Thorben Burda, der für Goerlich “sowohl in der Annahme als auch in der Feldverteidigung einen super Job gemacht hat und unser Spiel damit stabilisiert hat”.
Unter dem Strich bleibt im leichten Reisegepäck für Goerlich die Erkenntnis: “Ich würde es schon als Arbeitssieg betiteln, aber nach hinten heraus haben wir uns gesteigert und das Spiel verdient somit gewonnen.”
Quelle: Kölnische Rundschau, Manfred Christoph, 23.01.2017
Foto: Peter Zylajew