Von Anna Neuber
Hürth/Essen. Vom 0:3-Schock gegen Spitzenreiter CV Mitteldeutschland hatten sich die Volleyballer des TVA Hürth bereits nach wenigen Tagen erholt. Die nächste schwere Aufgabe in der 2. Bundesliga ließ aber nicht lange auf sich warten, am Totensonntag gastierte der Aufsteiger im Ruhrgebiet beim VV Humann Essen erneut gegen ein Team aus der oberen Tabellenregion.
Und wieder mussten sich die Hürther am Ende geschlagen geben und kehrten nach dem 1:3 (25:23, 24:26, 14:25, 20:25) in der Sporthalle des Gymnasiums an der Wolfskuhle mit leeren Händen aus Essen-Steele zurück. Trainer Cagri Akdogan musste sich und seinem Team eingestehen: “In Summe waren wir, auch physisch, heute unterlegen.” Das machte sich vor allem beim Blockverhalten bemerkbar.
Die Hausherren, die am Vortag in Frankfurt selbst eine 1:3-Pleite kassiert hatten, kämpften sich nach verlorenem ersten Durchgang von Minute zu Minute, von Satz zu Satz besser in die Partie. “Mit den Leistungen in den ersten beiden Sätzen war ich sehr zufrieden”, analysierte Akdogan den Auftritt der Hürther, die hellwach begannen und Abschnitt eins verdient 25:23 gewannen. Auch im zweiten Satz behielten die Gäste die Nerven und führten sogar 19:13. Libero Sebastian Wagener sprach dann aber von einem Bruch: “Wir haben unsere Ruhe verloren und sind anschließend auch nicht wieder zurück in die Erfolgsspur gekommen.” Nach einem Doppelwechsel schmolz der Vorsprung der Gäste, Essen kämpfte sich zurück und glich durch ein hauchdünnes 26:24 sogar zum 1:1 aus.
Eine schwere Phase für den TVA. “Wir sind schwächer geworden und unser Gegner stärker”, erklärte Wagener die Wende in dieser Begegnung.
Probleme am Netz undmit der Rotation
Akdogan nannte die Schwächen: “Wir haben große Probleme am Netz bekommen, dazu auch noch Rotationsschwierigkeiten.” Mit Oliver Staab, Norbert Engemann (beide aus privaten Gründen) und dem angeschlagenen Björn Blumtritt fehlten dem TVA-Trainer drei Akteure. Die Gäste fanden nicht mehr zurück in die Partie. Im dritten Satz blieb Hürth beim 14:25 weit zurück, nach dem 20:25 im vierten Duchgang war die Partie endgültig verloren. “Der Start war gut, aber wir konnten die Leistung einfach nicht zu Ende bringen”, ärgerte sich Akdogan über das mangelnde Durchhaltevermögen.
Während Essen den fünften Saisonsieg einfahren konnte, fuhr der TVA ohne Zählbares, dafür mit Wut im Bauch zurück nach Hürth. Akdogan wird in dennächsten Tagen wieder eine Niederlage sezieren, Schwächen aufarbeiten und das Team neu vorbereiten. Der Coach lässt den Kopf trotz der 1:3-Niederlage nicht hängen: “Wir stehen nicht auf einem Abstiegsplatz.” Der Aufsteiger zählt mit zehn Zählern noch immer zu den Top Ten der 2. Bundesliga.
Quelle: Kölnische Rundschau, Anna Neuber, 22.11.2016
Foto: Peter Zylajew