Dominik Werthmann sichert dem Zweitligisten einen 3:2-Sieg im Tiebreak

Von Anna Neuber

Hürth. Als Alex Roozen am Samstag den erfolgreichen Heimspieltag seiner ersten und zweiten Herrenmannschaft bestaunte, wussten einzelne TVA-Verantwortliche bereits, dass dem Volleyball-Abteilungsleiter und Manager des Bundesliga-Teams am Abend noch eine besondere Ehre zuteil werden würde. Der 39-Jährige selbst ahnte nichts. Er registrierte zunächst den vierten Saisonsieg der Regionalliga-Akteure. Gegen Angstgegner Paderborn (zwei Niederlagen in der Vorsaison) gewannen die Hürther ihr Nachholspiel ungefährdet 3:0 (25:18, 25:17, 25:17).

Tobias Goerlich hob die geschlossene Teamleistung hervor: “Wir haben ein Feuerwerk abgebrannt, der Erfolg war nie in Gefahr.” Der TVA Hürth II überholte dadurch die SG Mondorf und setzte sich an die Spitzenreiter der Westgruppe. “Das ist unfassbar, wir haben dafür hart gearbeitet”, erklärte der Trainer den Höhenflug. Das sei jedoch nur eine Momentaufnahme, nicht die Erwartungshaltung. Bester Spieler der Partie war aus Hürther Sicht Zuspieler Kevin Osterfeld.

Die Auszeichnung “Most Valuable Player” ging bei den Zweitliga-Volleyballern an Dominik Werthmann. Der Kapitän übernahm beim knappen 3:2-Erfolg (18:25, 25:22, 25:21, 17:25, 15:12) gegen Tecklenburg in entscheidenden Momenten die Verantwortung. “Das waren zwei wichtige Punkte heute”, sagte der MVP erleichtert.

Die Punkte sieben und acht mussten sich die Lachse allerdings vor knapp 200 Zuschauern hart erkämpfen: Im ersten Satz tat sich der Aufsteiger bei der Annahme schwer und unterlag 18:25. Im zweiten Satz minimierte der TVA die eigenen Fehler. Mit Erfolg: Der Gastgeber zog 10:6 und 15:9 davon, zwischenzeitlich hatten die Hausherren sogar sieben Punkte Vorsprung (19:12). Eine Gelbe Karte wegen Meckerns brachte die Hürther aber aus dem Konzept und die Gäste bedrohlich nah heran (19:20). “Da waren fragliche Schiedsrichter-Entscheidungen dabei”, monierte Coach Cagri Akdogan die Auslegungen bei den Netzfehlern. Hürth ließ sich jedoch nicht beirren und gewann den Satz 25:22.

Und die Achterbahnfahrt der Hürther ging nach dem 1:1 weiter: Erst lieferten sich die Teams im dritten Abschnitt ein umkämpftes Duell auf Augenhöhe – über 10:10 und 14:14 bis zur 20:17-Führung des TVA. Am Ende versenkte Hürth den zweiten Satzball zum 25:21. Dann bäumten sich die Gäste wieder auf: Tecklenburg zog im vierten Satz 20:12 davon und glich mit 25:17 zum 2:2 aus.

Im spannenden Tiebreak brachte Werthmann seine Erfahrung auf das Parkett. Beim Stand von 7:8 kam der Kapitän als Einwechselspieler zurück – und mit ihm der Erfolg. Erst schmetterte er das 9:7, dann schlug Werthmann das 11:7 auf. Der TVA gewann 15:12 und tanzte in einer Jubeltraube. “Ich bin unglaublich stolz, dass wir am Ende die Nerven behalten haben”, sagte Akdogan.

Direkt im Anschluss machte sich die Mannschaft auf den Weg in den Burgpark Hürth. Der Zweitliga-Aufsteiger wurde dort vom Kreissportbund Rhein-Erft für “besondere sportliche Leistungen” ausgezeichnet. Alex Roozen konnte sich zweifach freuen: Der Kreissportbund ehrte ihn für sein ehrenamtliches Engagement beim TVA.

Quelle: Kölnische Rundschau, Anna Neuber, 07.11.2016

Fotos: Peter Zylajew

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