Von Anna Neuber
Laggenbeck/Ratingen. Die ernüchternde Enttäuschung und Fassungslosigkeit konnte Gerd Aurbach in den Gesichtern seiner Spieler ablesen. Die Mannschaft des TVA Hürth, wie auch der Trainer selber, waren nach dem bitteren 2:3 (27:29, 21:25, 25:20, 25:22, 10:15) bei den TeBu Volleys am Boden zerstört. Es war die 15. Saisonpleite der Lachse und angesichts des Abstiegskampfs vermutlich die schmerzhafteste. “Es ist schade, dass wir als Kollektiv komplett unter unseren Möglichkeiten geblieben sind”, ärgerte sich Aurbach nach dem gestrigen Auftritt in Laggenbeck.
Denn die Aufgabe in der Fremde wäre machbar gewesen. “Wir waren viel zu lange auf der Suche nach Stabilität und Sicherheit, kein Joker hat gestochen”, haderte Gerd Aurbach. Etwas holprig gestartet, liefen die Hürther Gäste im ersten Satz den TeBu Volleys und einigen Rückständen hinterher (27:29). Im zweiten Satz häuften sich die Fehler beim TVA. “Ich habe dann viel gewechselt. Das war weit weg von dem, was wir eigentlich können”, erklärte Aurbach. Doch nach dem zweiten verlorenen Satz (21:25) ging ein Ruck durch die Mannschaft. Der TVA mühte sich zurück in das Duell, ergatterte ein 25:20 und glich sogar zum 2:2 aus (25:22). Im Tie-Break ging den Lachsen dann allerdings nach der Aufholjagd schnell die Puste aus. “Wenn du dann direkt 0:4 hinten liegst, wird es schwierig”, kommentierte der TVA-Trainer. Der Punktgewinn beim 2:3 ist ein schwacher Trost, vor allem in Anbetracht der anderen Spielergebnisse: Denn Schüttorf schlug Aligse 3:1, Schöneiche punktete gegen Frankfurt (3:0). “Ich bin ehrlich, die Vorzeichen sind mehr als schwierig”, gab Aurbach offen zu.
Drei Spieltage vor dem Saisonende der Regionalliga West ließ der TVA Hürth II nichts anbrennen und setzte sich bei den Füchsen von Düsseldorf/Ratingen wie im Hinspiel 3:1 (25:17, 26:24, 19:25, 25:20) durch. Für Tobias Goerlich war es ein Duell auf Augenhöhe. “Beide Teams sind in Bestbesetzung angetreten und haben sich Einiges abverlangt”, erklärte der Trainer zufrieden.
Mit einer Aufschlagserie zum Beginn des ersten Satzes setzten die Gäste aus Hürth ein erstes kleines Ausrufezeichen und das entscheidende 25:17. Der zweite Satz wurde spannend. “Wir haben zwischendurch sogar 19:23 zurückgelegen”, erklärte Goerlich, der dann mit einem Wechsel im Zuspiel ein glückliches Händchen hatte, denn Kevin Osterfeldt sorgte für die Trendwende. Der Zuspieler drehte den Rückstand, Hürth gewann den Satz hauchdünn. Doch Düsseldorf hatte nun Mut geschöpft und die Schwachstellen des Spitzenreiters ausgemacht. Der dritte Satz ging an die Hausherren, da waren die Hürther vor allem am Netz machtlos. Goerlich: “Wir waren körperlich schon unterlegen, das war ein überragendes Blockspiel vom Gegner.” Dennoch behielten die Hürther in Satz vier die Oberhand, weil Lukas Kopfer in engen Situationen stets einen kühlen Kopf bewahrte und “gute Lösungen parat hatte”, lobte Goerlich den MVP. Der Einsatz zahlte sich aus: Hürth bleibt spitze. Und nach dem 3:0 des Zweiten SG Mondorf gegen den Dritten Post Telekom SV Aachen II steht fest: Die Meisterschaft wird beim Saisonfinale mit dem Topspiel TVA II gegen Mondorf entschieden.
Quelle: Kölnische Rundschau, Anna Neuber, 27.03.2017