Von Manfred Christoph
Beide Hürther Volleyballmannschaften haben ein Abstiegsendspiel vor der Brust
Hürth. Wenn die Volleyballer des TVA Hürth in der zweiten Liga zum Kellerduell gegen die DJK Delbrück am heutigen Samstag um 19 Uhr in die Sporthalle der Friedrich-Ebert-Realschule einlaufen, dann müssen die Fischenicher Lachs den Schalter umlegen. Der Schmerz nach der Niederlage beim Abstiegskonkurrenten in Warnemünde war lange zu spüren. Trainer Gerd Aurbach bezeichnet die angespannte Situation “für uns alle als schwierig”.
Die Chancen auf den Ligaverbleib schwinden kontinuierlich dahin und nur ein Sieg gegen den Tabellenvorletzten aus Ostwestfalen kann das Steuer bei der anhalten Hürther Talfahrt wohl herumreißen. Der Gast aus der Nähe von Paderborn hat bei einem Spiel weniger immerhin zwei siege auf dem Konto, der TVA hat bei 16 Ligabegegnungen erst einen Erfolg vorzuweisen. Der Abstand des Schlusslichts aus Hürth beträgt schon drei Zähler im Klassement.
Zuletzt bemängelte Coach Aurbach “das Scheitern an uns selbst. Unsere Chancenverwertung bricht uns das Genick.” Dies gilt es zu verhindern, will man den Abwärtstrend im nächsten selbst ernannten Abstiegsendspiel endlich stoppen. Die Hoffnungen des Coaches dürften dabei vor allem auf Simon Forster ruhen, der in Warnemünde aus dem Krankenstand zurückkehrte und eine bärenstarke Partie ablieferte.
Die ebenfalls vom Abstieg bedrohte Zweitvertretung der Hürther tritt heute Abend um 19.30 Uhr beim Konkurrenten Post Telekom SV Aachen an. Doch der Vorletzte aus der Kaiserstadt ist nicht irgendein Konkurrent, sondern ein ganz besonderer. Beide Teams haben jeweils 15 Spiele in ihrer Bilanz, die für die Gäste aus Hürth zwei Punkte mehr aufweist. Der TVA ist Drittletzter und Aachen Vorletzter, also auch hier eine Art Abstiegsendspiel. Mit einem Sieg würde das Team zumindest dem punktgleichen, aber einen Platz besser platzierten Rivalen Bremen 1860 auf den Fersen bleiben.
“Wir wollen den Unterbau weiter stärken”
Vorsitzender Daniel Kuhn und Trainer Tobias Goerlich zum drohenden Doppel-Abstieg
Hürth. Beide Volleyball-Teams des TVA Hürth kämpfen aktuell mit aller Macht gegen den Abstieg. Prikär: Die Reserve könnte nur Monate nach dem Aufstieg in die Dritte. Liga West wieder in die Regionalliga runtergehen, selbst wenn sie die Klasse aus eigener Kraft halten. Und zwar nach Regularien, wenn die erste Herren absteigt. Anna Neuber sprach mit TVA-II-Trainer Tobias Goerlich und dem 1. Vorsitzenden, Daniel Kuhn, über die Gefahr Doppel-Abstieg sowie mögliche Folgen.
Herr Goerlich, als Aufsteiger sammelten sie bisher 14 Saisonpunkte. Schauen Sie auf die Tabellenkonstellation?
Tobias Goerlich: Das ist nicht das Erste, was ich im Blick habe. Wir sind momentan gut drauf und haben auch beim 1:3 gegen den TV Hörde eine solide Leistung abgerufen. Das zählt für mich gerade mehr als der Tabellenplatz.
Das Zweitliga-Team hat gegen den Aufsteiger SV Warnemünde am Samstag ein entscheidendes Kellerduell 2:3 verloren. Sollte es den Klassenerhalt nicht schaffen, steigt auch die Reserve ab. Was denken Sie darüber?
Kuhn: Die Saison läuft noch, und es ist bisher nichts entschieden. Nichtsdestotrotz wissen wir um die Schwierigkeiten im Abstiegskampf. Vom Verband ist der Doppelabstieg vorgeschrieben. Ein Umbruch wäre damit unausweichlich, das wissen wir. Danach atmen wir tief durch und machen weiter. Goerlich: Wir denken in alle Richtungen, uns als Mannschaft beeinflusst das erst einmal nicht. Mein kompletter Fokus liegt auf meinem Team, denn nur das kann ich beeinflussen. Wir werden unsere Saison sportlich bestmöglich zu Ende bringen. Die Jungs sind hoch motiviert.
Welche Konsequenzen würde ein Doppel-Abstieg mit sich bringen?
Kuhn: Nach dem Ende der Saison setzen wir uns zusammen und ziehen Bilanz. Vielleicht haben wir unterschätzt, wie schwer es ist, den Bundesligabetrieb und die Dritte Liga parallel zu führen. Wenn der Doppel-Abstieg eintreten sollte, werden wir konsolidieren und überlegen, wie wir die Mannschaften personell besetzen beziehungsweise die Leistung verdichten. Wir wollen den Unterbau weiter stärken. Die Schalter legen wir dann auf Neuanfang.
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