Am Samstag begrüßte die Damen 1 des TVA Hürth den Tabellenzweiten SV Wachtberg in heimischer Halle. Trotz einer deutlichen 3:0-Klatsche im Hinspiel war das Motto der Hürtherinnen klar: Ein Sieg muss her, nachdem in den letzten Wochen gegen vermeintlich einfachere Gegner zu oft Punkte liegen gelassen wurden. An diesem Plan sollte auch ein mittlerweile Besorgnis erregend stark reduzierter Kader oder das Fehlen von Lieblingscoach Gerd nichts ändern.
Mit Lieblingscoach Geri an der Spielfeldseite begann der erste Satz ausgeglichen und bei beiden Teams mit viel Frische und Dynamik. Hürth hatte von Anfang an den Mut, beim Aufschlag und im Angriff einen hohen Druck anzusetzen, was für Probleme im gegnerischen Angriffsaufbau sorgte. Wenn die Wachtberger Verteidigung den Ball jedoch gut ans Netz bringen konnte, wurde es oft gefährlich. Dann war der Hürther Block gefordert, in welchem TVA-Neuling Annika ein gelungenes Debüt hinlegte. Und auch die Abwehr und Sicherung war auf Fischenicher Seite hellwach, sodass der TVA nach und nach in Führung gehen und den Satz mit 25:17 für sich entscheiden konnte.
Die Stimmung im Hürther Team, unterstützt von zahlreichen Anhängern auf der Fanbank sowie dem Rudel von Invaliden auf der Mannschaftsbank, war von Optimismus und Tatkraft geprägt – das mit dem ersten Satz lief doch einfacher als gedacht. Und auch im Zweiten trat der TVA von Anfang an stark auf. Die Annahme im altbekannten Wohlfühl-Riegel lief trotz durchaus starker gegnerischer Aufschläge oft wie am Schnürchen – was Zuspielerin Anna in die Lage versetzte, ihr Sorgen-Knie zu vergessen und einen sauberen Pass nach dem anderen zu verteilen. So konnten die Hürther Angreiferinnen perfekt in Szene gesetzt werden, was mit fortschreitendem Satzverlauf erneut zur Führung verhalf. Diagonal-Maschine Daria soll dabei besonders gelobt werden, die so ziemlich jeden Ball im gegnerischen Feld versenkte. Und das völlig variabel mit mal butterweich gelegten Bällen und mal mit ihren charakteristischen Da-wächst-kein-Hallenboden-mehr-Granaten, für die sie auch eine Erwähnung im gegnerischen Spielbericht erlangte. Lieblingscoach Geri hatte in den Auszeiten lediglich einen Aspekt zu bemängeln: „Der Aufschlag muss weg von der Libera!“. Obwohl sich das Team geschlossen dagegen entschied, diesem Rat zu folgen und eine Verwirrung am Schreiberpult für den Verlust zweier Punkte sorgte, reichte die überzeugende Vorstellung in allen Spielbereichen zum Satzgewinn mit 25:19.
Zwei gelungene erste Sätze – das kannten die Damen vom TVA schon von einigen vergangenen Spielen und sie wussten: das ist noch lange kein Grund zum Feiern. Das berüchtigte Einknicken nach einer 2:0 Führung konnte in der Vergangenheit trotz Aufsagen unseres Mantras („Wir sind nicht zufrieden!“) oft nicht verhindert werden. So waren alle Nerven weiterhin gespannt, als die beiden Teams zum dritten Anlauf auf die Felder gingen. Wie die vorherigen zwei begann auch dieser Satz ausgewogen. Wachtbergs erstarkter Angriff, der der Hürther Abwehr einiges abverlangte, sowie einige Servicefehler, die mit dem immer noch hohen Aufschlagdruck bei zunehmend flatternden Nerven einhergingen, sorgten dafür, dass diesmal keine nennenswerte Führung erzielt werden konnte. Doch in diesem Spiel war vom Köpfe-Hängenlassen früherer Begegnungen nichts zu erkennen und das Team vom TVA zeigte Kampfgeist pur gegen eine Mannschaft, die ihnen vor Allem im dritten Satz nichts schenkte. So kam es beim Matchball mit knappst möglichem Spielstand von 23:24 für den TVA zum zweiten Mal zur Einwechslung von Außenspielerin Caro, um das Zuspiel zu ersetzen und stattdessen die Blockreihe zu verstärken. Doch zum Block kam es nicht – Wachtberg machte uns nun doch noch ein Geschenk und setzte den Ball ins Netz. Damit war das Spiel vorbei und der Bann des Einknickens nach zwei guten Sätzen gebrochen.
Danach gab’s noch ne Spielanalyse bei hervorragendem Trainer-Gulasch im Hause Dexel, wobei vor Allem die Fähigkeit, aus Notsituationen noch zu punkten, und der starke Kampfgeist als Sieggarant für diesen Spieltag festgehalten wurden. Lieblingscoach Geri äußerte weiterhin, dass es toll sei, einen Kader zur Verfügung haben, bei dem in jeder Aufstellung und trotz vieler Ausfälle immer noch ein gutes Oberliganiveau gehalten werden könne.