Am vergangenen Sonntag stand die alljährliche „Derby – KT-Party Kombination“ für die Herren 2 des TVA an. Wie im vergangenen Jahr durfte man vor der wohl bedeutendsten Volleyball – Party in Köln zum kürzesten Auswärtsspiel der Saison nach Bonn fahren.
Treue Fans erinnern sich bestimmt an die bittere Niederlage im vergangenen Jahr, als in Bonn im letzten Spiel der Saison die Meisterschaft an die Männer vom TuS Mondorf abgeben werden mussten. Zwar konnte die darauffolgende KT-Party trösten, dennoch sehnten sich alle Spieler nach einer Möglichkeit der Revanche. Im Hinspiel der Saison musste man sich in einem spannenden Spiel 2:3 geschlagen geben – blieb also nur das Rückspiel. Die Situation vor dem Spiel war für beide Mannschaften schwierig: während die H2 bereits sicher als Absteiger der Liga feststeht, suchten die Mondorfer in der Rückrunde nach ihrer Form, verlor man doch in der zweiten Liga-Hälfte einige wichtige Spiele. Demzufolge wollten die Mannen aus Bonn das Spiel gegen den Absteiger als Aufbauspiel nutzen und den angereisten Fans einen Sieg schenken. Was Heimteam und Zuschauer allerdings nicht erahnen konnten: durch den fehlenden Druck und die Party am Abend im Kopf, entwickelte sich in den Reihen des 9 Mann starken Kaders von Trainer Goerlich eine Lockerheit und gute Laune, die auf Großes hoffen ließ.
Kurz nach dem Anpfiff ging es schon zur ersten Auszeit, genommen vom Mondorfer Trainer beim Stand von 7:1 aus Hürther Sicht. Druckvolle Aufschläge und mutige Angriffe überrumpelten die Gastgeber förmlich und ließen ihnen keine Chance in das Spiel zu kommen. Auch die in den vergangenen Spielen so gefürchteten Aufschläge der Bonner ließen die Annahme Formation Vasechko – Burda – Degener absolut unbeeindruckt und im Zuspiel konnten die Bälle häufig aus perfekten Situationen verteilt werden. (Manche Annahmen waren sogar so gut, dass man mit dem Zuspieler einen weiteren Angreifer auf dem Feld stehen hatte) Mit 25:17 ging der erste Durchgang mehr als deutlich an die Kölner und die Stimmung – unterstützt durch die fast 15 Hürther Fans – war beinahe auf dem Zenit. Auch die Niederlage im zweiten Satz brachte dieser keinen Abbruch. Zwar verlor man hier ärgerlich in der Verlängerung, obwohl man durchgehend in Führung lag und am Ende sogar zwei Satzbälle hatte (25:27) doch das Spiel auf Hürther Seite machte einfach Laune, weshalb sich jeder Spieler tatsächlich über die verlängerte Spieldauer der Begegnung freute. Um den Fans zu zeigen, dass man an diesem Samstagabend einfach die geilere Mannschaft in der Hardtberghalle ist, überfuhr man den beinahe wiedererstarkten Hausherren im dritten Satz und feierte ein wahres Feuerwerk auf dem Feld ab (25:15). Angespornt durch die Taktgeber Grimm, Kanski und Stephane, die von außen mehr Stimmung in die Halle brachten als das gesamte Bonner Publikum, feierte die Mannschaft bereits jetzt ausgelassen. Mit dieser überraschenden und für Außenstehende nicht erklärbare gute Laune der Gäste konnten die Mondorfer einfach nichts anfangen und auch alle Wechselversuche zeigten keine Wirkung. Hürth feierte, die Bälle landeten im Bonner Feld und der Satz wurde mit 25:20 gewonnen. Die taktisch unklügste Krone der Saison durfte sich Zuspieler Thiemo aufziehen und musste dadurch nicht nur die erste Runde der Party ausgeben, sondern auch den ganzen Abend die Frage beantworten: „Warum zur Hölle läufst du mit einer Krone auf dem Kopf auf einer Party rum?!“.
Das Vorhaben der letzten Wochen, den Abstieg abzuhaken und mit viel Spaß in die letzten Spiele zu gehen ging also absolut auf. Im letzten Spiel der Saison darf die Mannschaft noch einmal ins Ferne Hannover fahren, wo es auf das zweite Aufeinandertreffen mit den Galliern aus Aligse kommt. Der Tabellenzweite dürfte das Spiel nicht auf die leichte Schulter nehmen, sollte Tabellenprimus Lüneburg im Letzten Spiel gegen Bremen nämlich patzen, könnte Aligse mit einem Sieg über Hürth sogar noch Meister werden. Also ist die Favouritenrolle geklärt und Hürth versucht so viel zu ärgern wie möglich.