TVA Damen 1 verliert im Tie-Break gegen starke Wachtbergerinnen.
Es sollte das erwartete Spitzenspiel werden. Der ungeschlagene Erste Wachtberg gegen den Zweiten Hürth. Interimstrainer Gerald Dexel stellte sein Team gut ein: “Wir haben nichts zu verlieren, wir werden Wachtberg einfach ein bisschen ärgern”. Und so nahm die Geschichte ihren Lauf…
Der erste Satz zeigte deutlich, mit welcher Motivation auf beiden Seiten gespielt wurde: lange Ballwechsel, gute Abwehraktionen und insgesamt ein hochklassiges Duell auf Augenhöhe. Zur Mitte hin konnte sich der TVA einen kleinen 3-Punkte-Vorsprung erarbeiten, der jedoch durch die bekannte Aufschlagschwäche nur bis zum Stand von 20 zu 17 vorhielt. Frei nach dem Motto “Wenn du ihn nicht reinmachst, mach ich’s auch nicht” flogen die Aufschläge ins Netz und ins Aus. Stück für Stück verkleinerte Wachtberg den Vorsprung, ein Doppelwechsel bei Hürth beim Stand von 23 zu 24 brachte auch keine Erlösung und so ging der erste Durchgang an den Gegner.
Im zweiten Satz machte Wachtberg schon früher Druck und brachte den TVA in Zugzwang. Viele gute Aktionen wurden leider auch in dieser Runde von vielen Fehlaufschlägen ausgeglichen, diverse gewitzte Wechsel von Coach Dexel hatten nicht den gewünschten Effekt. Julia Zeidmanis als Außenannahme kam rein für die Diagonalposition um die Annahme zu verstärken, Jihan El Sawaf und Gaelike Wille wechselten sich im Zuspiel ab. Daria Schoser durfte mal wieder über die Mitte ballern und “Neu”-Zugang Arian Sultan durfte erste Hallenluft schnuppern, doch es half alles nichts. Auch Satz 2 ging an Wachtberg, 19:25.
Trotz Allem war der TVA nicht demotiviert. Im Gegenteil: man begegnete dem ungeschlagenen Tabellenersten ungefähr auf Nasenhöhe und bis hierhin war noch nichts entschieden.
Satz 3 sollte also die Wende bringen. Die Hürtherinnen starteten gut mit 4 starken Aufschlägen von Mittelmaschine Daria Schoser und zwangen Wachtberg zu einer frühen Auszeit bei 5:3. Bis Mitte des Satzes konnte sich der TVA kurzzeitig absetzen, Wachtberg holte jedoch wieder auf. Ab dem Stand von 12:12 entwickelte sich ein offener Schlagabtausch. Die gefühlten 786 Hürther Fans ließen die Trommeln keine Minute verklingen, die Halle erlebte ein packendes Spiel mit Allem, was der Volleyball zu bieten hat. Krachende Angriffe, mauernde Blocks, zauberhafte Zuspiele und blitzschnelle Abwehraktionen. Leider von beiden Teams. Beim Stand von 22:22 dann der Geniestreich von Coach Dexel: Arian Sultan kam zum Aufschlag rein und zeigte Wachtberg, wie Nerven aus Stahl aussehen. 3 Servicewinner später steht es 25 zu 22 und der Jubel beim TVA ist so groß, als wäre es das 3:0 nach Sätzen gewesen.
Getragen vom Glück des gewonnenen Satzes lief es auch im vierten Satz wie am Schnürchen. Wachtberg ließ nun einige Punkte liegen und machte Fehler. Der TVA konnte sich erneut absetzen und spielte befreit auf. Beim Stand von 18:15 für Hürth nahm der gegnerische Trainer eine Auszeit und rief seine Mannschaft zur Ordnung. Das verfehlte seine Wirkung nicht und Wachtberg fand zurück zu alter Stärke. Auszeit für den TVA bei 22:20. Ruhig bleiben, nicht nervös werden. Doch das mit der Nervosität ist bei Hürth die Achillessehne. Leichte Fehler ließen den Vorsprung schrumpfen und wieder kommt Arian Sultan beim 23:21 zum Aufschlag rein. Der landet allerdings im Netz. 23:22. Wachtberg mit einem guten Aufschlag. 23:23. Die Spannung in der Halle ist förmlich greifbar. Punkt für den TVA. 24:23. Ausgerechnet Diagonalspielerin Lilo Kuchenbecker muss zum Aufschlag. Das bedeutet wackelige Knie bei der ganzen Mannschaft, denn die Stärke der Diagonalen liegt eher beim Berichteschreiben. Sicheres Ding rüber und dann ist es irgendwie auch schon vorbei. 25:23 für den TVA. Sorry Leute, ich hab echt vergessen, wie der letzte Punkt zustande kam…
Wieder großer Jubel beim Gastgeber, der erste Punkt war gesichert. Mit der Einstellung, das jetzt wirklich nichts mehr schiefgehen kann, ging es in den Tie-Break. Doch jetzt ging dem Team um Libera Stine Schücker eindeutig die Puste aus. Vielleicht war es einfach zu viel Gejubel, vielleicht doch ein wenig Nervosität, Wachtberg jedenfalls brachte den fünften Satz sicher nach Hause. Bei Hürth durften alle nochmal auf das Feld, aber keiner hatte noch genug Körner um die Niederlage abzuwenden. 9:15 lautete das Satzergebnis und 2 Punkte gingen verdient nach Wachtberg.
Als MVP konnte bei Hürth niemand benannt werden, da jeder absolute Höchstleistung brachte und so wurde nur Theresa Gockel zur Ballkönigin mit der schönsten Frisur gekrönt. Herzlichen Glückwunsch hierzu. 😉
Mission “Ans-Bein-pinkeln-und-zwar-freihändig” ist geglückt, Gerald Dexel und sein Team können mit der gezeigten Leistung zufrieden sein, konnte man doch der gerammelt vollen Halle mal ein richtig gutes Spiel bieten und Selbstvertrauen sammeln für den nächsten Gegner – KT 43 am 02.02.