Tabellenführer Damen 1 gewinnt im Spitzenduell deutlich mit 3:0 gegen den AVC Köln.
Leider ohne Zuschauer in der Halle, dafür aber mit einem Millionenpublikum vor dem Stream, gab Coach Geri Dexel vor dem Spiel eine prägnante Marschroute vor: “Wir ballern sie einfach aus der Halle.”. Kurz, einprägsam und leicht verständlich ist für das Team um Libera Stine Schücker immer eine gute Sache und so wusste zu Spielbeginn auch jede, was sie zu tun hat.
In den Köpfen der Hürtherinnen hallte vor Allem das Wort “ballern” nach und so wurde der AVC von Beginn an mit Aufschlägen und Angriffen überrollt. Die Annahme der Gäste aus Köln wackelte gewaltig, viele Angriffe konnten nicht mit dem nötigen Druck gespielt werden und so konnte der TVA frei aufspielen und raketenartig davonziehen. Die Gastgeberinnen gönnten sich keine Fehler und der Satz ging nach knackigen 17 Minuten mit 25:11 an Hürth.
Der TVA rechnete spätestens jetzt mit deutlich mehr Gegenwehr, es wurde ungefähr 23 Mal vor gelegten Bällen gewarnt und 17 Mal ermahnt, mit zweiten Bällen der gegnerischen Zuspielerinnen zu rechnen. Doch es sollte anders kommen. Die Aufschläge der Hürtherinnen brachten den AVC weiterhin derart in Bedrängnis, dass auch der Rest des Spiels den TVA nicht unter Druck setzen konnte. Bei 7:2 gab es die erste Auszeit der Gäste. Die brachte jedoch keine Besserung und das Team um Zuspielerin Sonja Rademacher ballerte munter weiter, ganz getreu dem Motto des Coaches. Beim Stand von 18:6 bekam auch Außenannahmekapitänin Sirit Bergermann die Chance, sich am fröhlichen Geballer zu beteiligen und Caro Bastemeyer durfte kurz die ja nun 29jährigen Knochen zu Banke betten. Und wie schon in den 3 Spielen zuvor, überzeugte Sirit Bergermann mit Durchsetzungsstärke im Angriff, einer sehr stabilen Annahme und einer never ending Kampfeswut, die auch beim Stand von 24:8 nicht ermüdete und das Trainerduo Dexel/Derpa anschließend zu Lobeshymnen inspirierte. Mit 25:8 ging der Satz aber mal sowas von nach Hürth.
Die 2:0-Führung veranlasste die Spitzenkommentatoren Jakob Wächter und Karo Kühn zu einem kühlen, prickelnden Kaltgetränk und die Zuschauer vor den Bildschirmen zu einem anerkennenden Nicken. Coach Dexel veranlasste die Führung zu einem Wechsel beim Zuspiel-Dia-Duo. Aus Sonja Rademacher/Lilo Kuchenbecker wurde Anna Wächter/Daria Schoser, letztere ist beim ballern nämlich immer ganz vorn mit dabei. Tatsächlich wurde es nun endlich auch etwas spannender, denn der AVC fand sich ins Spiel ein und startete mit guten Aufschlägen in die dritte Runde. Bei 0:4 nahm TVA-Trainer Dexel die erste Auszeit. Nach einem Befreiungsschlag durch Sirit Bergermann lief sich die Hürther Maschinerie langsam warm und Daria Schoser zeigte ein ums andere Mal, wie der Hammer geht. Durch einige Aufschlagfehler und eine erstmals vorhandene leichte Fehlerquote bei Hürth konnte der AVC den anfänglichen Vorsprung jedoch lange aufrecht erhalten und der TVA konnte erst bei 16:16 das erste Mal ausgleichen. Um weiterhin drei Angreiferinnen am Netz zu haben, vollführte Coach Dexel bei 16:17 seinen Lieblingswechsel – den Doppelwechsel. Die Todesachse um Zuspielerin Anna Wächter und Diagonalangreiferin Daria Schoser tauschte mit Rademacher/Kuchenbecker. Kurz danach durfte sich Außenannahmebank Eva Anders eine Pause gönnen und tauschte mit der erholten Caro Bastemeyer. Es blieb weiterhin spannend und zur Crunchtime hatte mit 20:20 kein Team die Nase vorn. Es entwickelten sich gute Ballwechsel, die mal der TVA und dann wieder der AVC für sich entscheiden konnte. 22:22. Dank der Eigenfehler von AVC konnte Hürth sich auf 24:22 absetzen. Ein erfolgreicher Angriff wurde den Gästen noch gegönnt, dann war es schlussendlich eine taktische Finesse, die den Hürtherinnen den Sieg mit 25:23 brachte. Diese Finesse wird hier aus Geheimhaltungsgründen allerdings nicht weiter erläutert, damit sie auch beim nächsten Spiel fruchten kann.
Insgesamt ein sehr erfolgreiches Spiel für den TVA Hürth, der wieder einmal seine volle Bandbreite an Topspielerinnen in Topform mit Topmotivation präsentieren konnte.
Wir bedanken uns wirklich von Herzen für die Übertragung unseres Spiels, lieber Steffen, liebe Nina! Das war toll! Danke auch an die super Kommentatoren, die das Spiel höchst professionell für die Millionen Fans zu Hause vor den Bildschirmen greifbar gemacht haben. Danke ihr Schnuckis!