Von ANNA NEUBER
Hürth. Der Weg in die Hürther Trainingshalle ist für Gerd Aurbach jahrelang der geregelte Arbeitsgang zum TVA gewesen. 13 Spielzeiten betreute der Volleyball-Trainer die Lachse, wie sich die Spieler der ersten Mannschaft nennen. Nach dem gelungenen Aufstieg in die Zweite Bundesliga – dem bisher größten Vereinserfolg – legte Aurbach dann auf eigenen Wunsch das Amt nieder, Cagri Akdogan übernahm als Neu-Trainer.
Doch nach nur sechs Monaten ist Aurbach zurück, nachdem die Zusammenarbeit mit Akdogan Ende Dezember einvernehmlich beendet worden war. In dieser Woche legte Aurbach den Weg in die Sporthalle erneut zurück, “begleitet von riesiger Vorfreude”, gab er vor seinem Zweitliga-Debüt am Wochenende offen zu. Der TVA-Kapitän Dominik Werthmann weiß: “Für uns ist er nicht nur ein Trainer, sondern auch ein guter Freund.”
Viel Zeit blieb Aurbach mit den Lachsen nicht, nach dem Trainerwechsel musste es schnell gehen. “Wir hatten im Grunde nur eine Woche Vorlauf”, erläutert Aurbach. Im ersten gemeinsamen Training standen aber neben der Rückkehr Aurbachs vor allem die Spieler im Fokus. “Wir kennen uns ja alle, sodass eine Vorstellung nach dem Trainerwechsel nicht viel Zeit raubt”, scherzte Aurbach. Vielmehr sollten die Hürther Akteure Routine in ihre Abläufe bekommen. “Taktisch bleibt das System bestehen, wir richten uns unter Umständen anders am Gegner aus, fokussieren aber weiter unsere eigenen Stärken”, betont Aurbach. Vor dem Jahresauftakt in Hürth absolvierten die Lachsen unter der Woche noch einen Test gegen den Drittligisten PTSV Aachen. Beim Zweitliga-Debüt von Aurbach ist der USC Braunschweig zu Gast. Das Duell wird am Samstag ab 19 Uhr in der Friedrich-Ebert-Realschule ausgetragen, Aurbach bezeichnet es als Entscheidungsspiel. Denn der Rückkehrer weiß: “Braunschweig ist ein Team auf Augenhöhe, es wird auf Tagesform ebenso wie auf die Einstellung ankommen. Wir wollen mit einem Sieg in das neue Jahr starten.”
Wie das geht, zeigten die Lachse bereits beim Auswärtsspiel am zweiten Spieltag. Denn in Braunschweig setzte sich die Hürther Mannschaft am ersten Oktober-Wochenende erfolgreich mit 3:0 durch. “Wir dürfen Braunschweig keineswegs unterschätzen, denn die haben auch gegen Top-Teams gepunktet.” Die Hürther wollen jetzt das Punktekonto aufstocken. Nach drei Niederlagen in Folge (2:3 gegen Bocholt und Schöneiche, 0:3 in Schüttorf) sieht Aurbach Nachholbedarf, was die Ausbeute im Abstiegskampf angeht.
“Wir sollten zusehen, den Abstand zur Gefahrenzone beizubehalten oder sogar auszubauen”, lässt sich Aurbach zu einem Blick auf die Tabelle der Gruppe Nord hinreißen. Während Hürth auf Platz neun (15 Punkte) aktuell noch sicher ist, zählt der nächste Gegner aus Braunschweig mit Platz 12 (13) zu den schwächsten drei Mannschaften. Nur die TeBu Volleys (12) und Schlusslicht TSGL Schöneiche (11) haben bisher weniger Zähler gesammelt. “Wir werden Braunschweig daher ganz genau beobachten und morgen viel Schärfe auf das Parkett bringen”, ist Aurbach vor dem Weg in die Hürther Heimspielstätte hoch motiviert.
Es wird auf die Tagesform ebenso wie auf die Einstellung ankommen
Gerd Aurbach Trainer TVA Hürth
Quelle: Kölnische Rundschau, Anna Neuber, 06.01.2017
Foto: Peter Zylajew