Von Anna Neuber
Lindow/Hürth. Erschöpft und niedergeschlagen stiegen die Volleyballer vom TVA Hürth nach dem 1:3 (22:25, 22:25, 25:23, 21:25) beim SV Lindow-Gransee in die kleinen Mini-Busse. Die Aufsteiger zeigten zwar eine kämpferisch gute Leistung, blieben aber am Ende ohne Punkte und machten sich mit leeren Händen auf die lange Heimreise. “Das ist schon bitter, dass wir da nicht mehr rausholen konnten”, ärgerte sich Gerd Aurbach. Der Trainer haderte vor allem mit Kleinigkeiten, lief während der knappen Sätze wie ein Tiger immer wieder auf und ab.
“Spielerisch war das überzeugend, diese Partie hätte einen fünften Satz verdient gehabt”, so Aurbach. Doch so weit kam es erst gar nicht: Im ersten Satz mussten sich die Gäste nach der knapp 620 Kilometer langen Reise Richtung Berlin noch sammeln, der TVA unterlag 22:25. Auch im zweiten Abschnitt hatten die Gäste das Nachsehen, “wir waren aber zu jeder Zeit auf Augenhöhe”, betonte der Hürther Kapitän Dominik Worthmann. Und das, obwohl der TVA nur neun Spielern dabei hatte. Aurbach gab zu: “Die beiden Liberos haben sich abgewechselt, im Grunde hatte ich nur noch einen echten Auswechselspieler.”
Ein Akteur, der im dritten Satz richtig Vollgas gab und für die Teamkollegen in die Bresche sprang, war Christian Bretthauer. “Er hat sich klasse im Angriff durchgesetzt”, lobte Worthmann. Und das zahlte sich aus: Bretthauer wurde zum MVP ernannt, der dritte Satz ging mit 25:23 an Hürth. Auch der vierte Satz lief gut für die Gäste, die zwischenzeitlich sogar vorne lagen (20:18). Aurbach sah aber auch Ungenauigkeiten: “Wir haben alles in die Waagschale geworfen, uns aber auch kleinere Fehler geleistet.”
Gerd Aurbach siehtdie Gelbe Karte
Die Partie beim Tabellenvierten wurde emotional, “das Publikum hat für eine tolle Stimmung gesorgt, wir haben uns gut präsentiert und das trotz Niederlage”, wusste Aurbach. Eines ärgerte den Coach aber dennoch: “Das Schiedsrichter-Gespann hatte einige strittige Entscheidungen dabei, die auf diesem Niveau nicht passieren dürfen.” Die Emotionen kochten hoch, Aurbach sah die einzige Verwarnung des Spiels in Form einer Gelben Karte. Worthmann erinnerte seine erschöpften Teamkollegen nach dem 1:3 an die Bodenständigkeit des Aufsteigers: “Ziel aufgrund des dünnen Kaders war es erst einmal, ein gutes Spiel abzuliefern, und das ist uns gelungen.”
Direkt nach dem Abpfiff reiste der erste Mini-Bus ab und kam mitten in der Nacht an. Der Rest trat die Heimreise erst am Sonntag an. Eine lange Fahrt für die Hürther, die auch auf die Konkurrenz im Abstiegskampf schauen, von denen einige nachlegten: Die Volleys aus Laggenbeck schlugen Bocholt, Aligse gewann gegen Delbrück. Aurbach: “Das wird noch ganz eng da unten, und wir sind mittendrin.”
Quelle: Kölnische Rundschau, Anna Neuber, 27.02.2017
Foto: Peter Zylajew