Fünf mal drei macht Fünfzehn gleich Eins
Nää wat war dat schöön?! En Düre sin die hürther Jecke am Tach nach Fastelove über den Platz jefegt, drömeröm jelaufe, han en kleinen Schönheitsfehler passieren loße, am Eng jedoch drei wunderschöne Tippele noh Köln entführt!
Zugegeben, zu Beginn befand sich ein Großteil der Mannschaft eher noch in einer Findungsphase. Die Annahme suchte ihre Arm-Körper-Koordination, der Zuspieler suchte seine Hände und die Angreifer suchten verzweifelt das gegnerische Feld. Hinzu kam, dass Aufsteiger Düren ein solides Spiel rund um ihre starken Sprungaufschläger und ihren erfahrenen Zuspieler abrief. Von 9:7 über 10:8 konnte der Gastgeber eine kleine Führung herausspielen, bis sich zur Mitte des Satzes der Tabellenführer aus Hürth fangen konnte – um den Ausgleich direkt wieder abzuschenken. In der Schlussphase des Satzes fassten die Domstädter sich allerdings ein Herz und fuhren mit 25:23 denkbar knapp den ersten Satzsieg ein.
Trainer Goerlich fand in der anschließenden Satzpause die richtigen Worte. „Ihr feiert so laut, die Halle bebt. Nun wünsch ich mir, dass euer Spiel auflebt. Nehmt die Stimmung mit aufs Feld und zeigt den Leuten, dass uns keiner fällt“, peitschte der Coach seine Recken auf gewohnt professionelle Weise an. Nach einem kurzen Moment der Verwirrung, ob „fällt“ tatsächlich ein legaler Reim auf „Feld“ ist, rafften sich die Spieler zusammen und ließen sich von der gewohnt bombastischen Stimmung der gesamten Mannschaft auf das Feld tragen. Bis zum Stand von 6:6 sah es trotzdem nach einer Wiederholung des ersten Durchgangs aus, bis der Satz 10 Minuten später mit 25:10 von Hürth eingetütet wurde. Druckvolle Aufschläge und eine exzellente Block- Feldverteidigung erwischte Düren kalt und ließ keine Chance auf Gegenwehr.
Erster Punkt im Kasten, zweite Satzpause – wieder Auftritt Goerlich: „Der dritte Satz, der dritte Satz. S‘ ist der schwierigste auf dem Platz. Lasst den Gegner nicht mehr ran, und kämpft zusammen allemann!“ Mit Tränen in den Augen durch diese emotionale Ansprache und die deutlich verbesserte lyrische Leistung des Trainers ging man siegessicher in den vermeintlich letzten Durchgang. Doch auch der Gegner hatte sich etwas vorgenommen und machte den Gästen das Leben schwer. In einem letzten Aufbäumen zwang Düren die Mannschaft aus Hürth über die gesamte Satzdauer einem zwei bis drei Punkte Rückstand hinterherzulaufen und gewann den Satz schließlich mit 25:21.
Der Trainer musste sich nun etwas einfallen lassen um das Team wieder geschlossen auf den richtigen Weg zu bringen. Er ließ seine Jungs mit einer kooperativen Reimübung die die Initiative aber vor allem die Kommunikation untereinander fördern soll alleine und nahm sich Niklas Kanski zur Seite. „Käptn‘ oh Käptn‘ dein Team ist in Not! Rette sie bitte vor dem drohenden Tod! Zeig den Bösen deine vorzügliche Annahme und recke ihnen entgegen deine monströsen Unterarme!“ Gesagt, getan! Ob auf der vier oder auf der zwei (manch Dürener Mittelblocker munkelte hinterher sogar er wurde auch in der Mitte von Herrn Kanski geblockt), an dem gewaltigen Block unseres Kapitäns war einfach kein vorbeikommen. Der Rest der Mannschaft wurde sofort wachgerüttelt und fand wieder zu alter Stärke zurück. Am Ende konnte man ein 25:21 Satz- und 3:1 Spielsieg für sich verbuchen und feierte ausgelassen.
Die Krone durfte sich dieses Mal der andere Zuspieler (der Neue) aufsetzen, der die Angreifer aber auch nach Belieben einsetzen konnte. Lediglich Bewegungen hinter dem Kopf liefen noch nicht so gut, weshalb Diagonalrakete Blatt etwas zu kurz kam (Anm.d.Red.: Sorry!).
Damit hat die Zweitvertretung aus Fischenich den 15. Saisonpunkt eingefahren und befindet sich nach der grandiosen Gleichung aus der Überschrift logischerweise auf dem 1. Tabellenplatz. Zwar warten noch einige Hochkaräter wie Ratingen, Essen und Verfolger Mondorf darauf gegen Hürth antreten zu dürfen, dennoch kann man auf die bisherige Saisonleistung schon mehr als stolz sein!