Von Anna Neuber
Hürth. Die spielfreie Pause wollte Gerd Aurbach mit den Zweitliga-Volleyballern des TVA Hürth vor allem zur Regenration nutzen. “Wir können uns so komplett auf die entscheidende Endphase konzentrieren”, erklärt der Trainer, gibt aber auch zu: “Ich hätte aber auch nichts dagegen gehabt, komplett im Rhythmus durchzuziehen.” Pünktlich zum Finale in der 2. Bundesliga Nord braucht der Aufsteiger alle Reserven, um im Abstiegskampf zu bestehen.
Es sind nur noch vier Spiele, zwei daheim und zwei auswärts. “Das wird noch ein hartes Stück Arbeit”, betont Aurbach. Denn der Schein trügt: Der TVA steht vor dem Duell am Samstag (19 Uhr, Friedrich-Ebert-Realschule) gegen den TuB Bocholt zwar auf Platz zehn, die vier unter ihm stehenden Teams haben jeweils weniger Spiele absolviert und somit die Möglichkeit, in der restlichen Spielzeit mehr Punkte einzufahren als Hürth. Aurbach: “Das ist komisch und beängstigend zugleich. Ganz klar ist, wir brauchen Punkte, wir brauchen Siege.”
Ein Anreiz für die Hürther: Bocholt ist direkt in Reichweite, nur zwei Plätze besser, punktgleich mit TVA. “Das ist das erste anstrengende, aber machbare Duell der Schlussphase. Gegen dieses junge Team wollen wir bestehen und schnell Druck ausüben”, so Aurbach. Mit einem Heimsieg könnte der Aufsteiger an Bocholt vorbeiziehen. Im Hinspiel konnte der TVA zumindest einen Punkt mitnehmen (2:3).
Auch die jüngste Bilanz des Gegners lässt Hürth hoffen: Bocholt erlebte ein ständiges Auf und Ab. Den zwei Niederlagen gegen die TSV Giesen Grizzlys und die Tebu Volleys aus Laggenbeck folgte zuletzt ein 3:2 gegen Frankfurt. “Wichtig wird sein, dass wir von Beginn an Druck ausüben”, fordert Aurbach Kampfgeist im Abstiegskampf. Fehlen wird am Samstag nur Nicolas Wessely, der eine Sprunggelenkverletzung auskuriert.
Auf die Reserve des TVA Hürth wartet die vermeintlich leichteste Aufgabe der Saison: Der Spitzenreiter der Regionalliga West spielt am Sonntag (17 Uhr) beim Schlusslicht 1. VC Minden. “Das heißt, dass der Gegner alles dafür tun wird, den Abstieg zu vermeiden”, warnt Tobias Goerlich, der selber knapp zehn Jahren beim VC Minden gespielt hat. Der TVA II trifft auf eine VC-Mannschaft, die bisher zehn Niederlagen einstecken musste. 36 Sätze hat Minden bisher abgeben müssen (zum Vergleich: Hürths Reserve und die SG Mondorf 14), so viele wie kein anderes Team dieser Liga.
Lukas Kopfer wird aus beruflichen Gründen nicht mitfahren, Thiemo Schnorr fehlt aus privaten Gründen. Eine Besonderheit: Erik Grimm, der von Oktober bis Februar im Ausland weilte, kehrte nach Hürth zurück, er wird am Sonntag wieder zum Kader gehören. Und Goerlich weiß genau: “Wir sind der Favorit. Spielen wir, wie wir trainiert haben, gewinnen wir das.”
Quelle: Kölnische Rundschau, Anna Neuber, 11.03.2017
Foto: Peter Zylajew