Von Anna Neuber
Hürth II dezimiert vor Heimspiel – Erste geschwächt nach Essen
Hürth. Bei der Premiere in der Dritten Liga West verloren die Volleyballer des TVA Hürth II gegen den favorisierten SF Aligse. Tobias Goerlich machte seinen Spielern danach schnell Mut und gab ihnen unter der Woche Zuversicht und Erinnerung an den Zusammenhalt mit auf den Weg. “Wir wollen an unseren guten Ansätzen aus dem ersten Spiel arbeiten, speziell das Zusammenspiel der beiden Mittelblocker verbessern”, benennt Goerlich die Vorgaben für das zweite Heimspiel am Samstag (19 Uhr) gegen die zweite Mannschaft der SVG Lüneburg.
Die erste Herren-Mannschaft der Gäste spielt in der ersten Bundesliga, die Aufstellung des Hürther Gegners gleicht somit einer Wundertüte. “Es ist schwer zu sagen, ob sie mit einigen Profis im Kader anreisen oder nicht”, erklärt Tobias Goerlich. Fakt ist: Während der TVA II zum Ligastart eine 1:3-Pleite kassierte, machte Lüneburg seine Hausaufgaben besser und setzte sich mit 3:1 gegen 1860 Bremen durch. Goerlich weiß nach dem Aufstieg am grünen Tisch: “Es ist egal, wie die Gegner heißen, jedes Spiel ist für uns in dieser Dritten Liga ein Highlight-Spiel.”
Und vor allem dann, wenn die Hürther Reserve mit einem dezimierten Kader auftreten muss. “Mir stehen nur neun bis zehn Akteure zur Verfügung”, gesteht Goerlich. Der Langzeitverletzte Malte Köhler fehlt ohnehin, dazu kommen die Zuspieler Erik Grimm und Kevin Osterfeld sowie Matthias Blatt (private Gründe). Goerlich muss zusätzlich auf Stephane Lebreton sowie auf Robert Lammert und Christopher Siebert (beide Mittelblock) verzichten. Niklas Kanski, der vor dem Saisonstart das Kapitänsamt an Michael Wollring abgegeben hatte, steht vorerst nicht zur Verfügung. Der Libero hatte sich vor dem Aligse-Duell aufgrund einer akuten Schulterverletzung abgemeldet.
Ähnlich durchwachsen sieht auch die aktuelle Lage bei der ersten Hürther Volleyballer-Mannschaft aus. Trainer Gerd Aurbach kämpft nach dem Saisonbeginn in der zweiten Bundesliga (1:3 gegen USC Braunschweig) sowie der bitteren 1:3-Pleite einen Tag später im Pokalwettbewerb gegen den Drittligisten TV Hörde ebenfalls mit Verletzungsproblemen. “Es ist schon bitter, dass ich unter der Woche nur sechs Leute im Training zusammengekriegt habe”, staunt Aurbach. Am vergangenen Wochenende meldeten sich gleich drei Akteure verletzt ab: Manuel Schiller und Christian Bretthauer plagen sich mit Sprunggelenk- und Fußproblemen herum, Sebastian Schnorr hat sich an der Schulter verletzt. “Da warten wir die MRT-Untersuchung noch ab, ich hoffe, es ist nichts Ernstes”, bangt Aurbach um die Spieler.
Erstaunlich: Die Zweitliga-Saison hat gerade erst begonnen, da fehlen in Hürth schon mehrere Spieler. “Das ist unfassbares Pech und macht uns natürlich zu schaffen”, so Aurbach. Dominik Werthmann stößt erst am dritten Spieltag wieder zum Team, auch die beiden ehemaligen SSF-Akteure Nils Becker und Jan-Eric Schneider dürfen erst gegen den SV Warnemünde eingreifen.
Heute steht bei der Hürther Ersten die erste Auswärtsfahrt auf dem Programm: Die Reise geht zum VV Humann Essen. Eine große Herausforderung, da Essen um die Top-Platzierungen mitspielen möchte und bereits durch eine 3:0-Gala gegen Gießen glänzen konnte. Aurbach weiß: “Wir fahren da nicht hoffnungsfroh hin, sondern eher zweckoptimiert.”
Quelle: Kölnische Rundschau, 22.09.2017, Anna Neuber