TVA Hürth lässt Gegner keine Chance und gewinnt deutlich mit 3:0 und trotzt dabei Hallenboden und Sonne.
Unbespielbare Halle hieß es am Vorabend. Das Zweitligaspiel in gleicher Halle konnte nicht ausgetragen werden, aber die Essener haben keine Kosten und Mühen gescheut und alles Menschen- und Klebebandmögliche in Bewegung gesetzt, damit das Spiel am Sonntagmittag auf Längsfeld und nicht wie Samstagabend noch angekündigt auf Querfeld stattfinden konnte.
Ein Problem gelöst und schon tauchte das nächste auf, denn das herrliche Wetter, perfekt für einen Sonntagsspaziergang Mitte-November, ist mit der Sonneneinstrahlung durch die Fensterfront für das Volleyball spielen nur bedingt geeignet. Das Team von Trainer Markus Bosch bekam die „Augenzusammenkneifseite“ zugewiesen und musste im ersten Satz nach 0:4 einem Rückstand hinterherlaufen. Bei 10:10 war dieser aber schnell wieder ausgeglichen und konnte nach der 16:15 Führung kontinuierlich ausgebaut werden. Martin „ich stelle mich 10 m hinter die Grundlinie“ Schlösser sorgte mit einer guten Aufschlagserie zur drei Punkte Führung des TVA Hürth (21:18) und sagte auf seinen Sicherheitsabstand angesprochen: „Damit ich beim Anwurf nicht so geblendet werde und nach dem Sprint ins Feld hell wach bin“. Eine weitere Aufschlagserie gelang Hendrik Desinger, der vor seinem Heimpublikum förmlich aufblühte und anfügte: „ Ich bin noch nie so überragend unterstützt worden in einem Auswärtsspiel“, womit das Satzende näher rückte und mit 25:20 verdient an die Hürther ging.
In zweiten Satz konnte die Mannschaft des TVA, mit der Sonne im Rücken, befreiter aufspielen. Angeführt von Mannschaftskapitän Armin Hansen, der sagte: „die Sonne blendete mich hier stärker als auf der anderen Seite, was der Schlüsselposition Zuspiel schadet“, tat jedoch dem Zusammenspiel über die Schnellangreifer, besonders mit Dominik Werthmann, keinen Abbruch. Der Diagonalangreifer Christian Bretthauer erhöhte direkt zu Beginn des Satzes (6:2) mit starken Aufschlägen den Druck auf die Annahmespieler von Essen, wodurch sich der Essener Spielertrainer gezwungen sah eine frühe Auszeit zu nehmen. Durch die Auszeit wirkte Bretthauer allerdings noch motivierter und servierte prompt nach Anpfiff ein Ass. Nach einer neun Punkte Führung (16:7) schlichen sich aber wieder vermehrt Fehler ins souveräne hürther Spiel ein. Mit einem Doppelwechsel wirkte Trainer Bosch dem schmelzenden Vorsprung entgegen und brachte zunächst Michael Wollring zur Blockverstärkung. Nachdem für einen Punkt kein etatmäßiger Zuspieler auf dem Feld stand, wusste sich Bretthauer mit einem Aufschlagpunkt zu helfen und alle Beteiligten waren froh, dass mit Kevin Osterfeld auf der Zuspielposition wieder Ordnung einkehrte und der zweite Satz mit 25:16 gewonnen werden konnte und dem Ziel ohne Satzverlust auch den dritten Satz bestreiten zu können.
In Satz drei vollbrachte Libero Niklas Kanksi das Kunststück Bälle abzuwehren, die wie alle Außenstehenden auf der TVA-Sonnenbank bescheinigten: „nur mit Sonnenbrille tragen möglich wären“ und die Mannschaft damit zu Anfang immer in Tuchfühlung hielt. Die hürther Spielfeldhälfte verwandelte sich in einen Hexenkessel, denn angeführt von Niklas Schuch und Max Schmitz-Porten wurde der „Modeste-Song“ zum wichtigen Stimmungshoch im Spiel, der die starke Teamleistung an diesem Tag damit weiter nach oben trieb und so konnte sich der TVA Hürth zur Mitte des Satzes leicht absetzen. Mit 25:22 entschieden die Hürther den Satz und damit das Spiel deutlich mit 3:0 und konnten der Sonne entgegenfahrend den 5. Saisonsieg bejubeln, der in der Tabelle zu einem Sprung auf den Platz vier verhalf.