Die Volleyballer des TVA Hürth wollen mit einem intakten Team die Liga sichern
Von Anna Neuber
Hürth. Kein einziger Spieler aus der Mannschaft, die im Sommer aus der 2. Volleyball-Bundesliga abgestiegen war, spielte in dieser Saison in der 3. Liga West. „Ganz zu Beginn der Saison war das schon komisch“, erinnert sich der Trainer der ersten Herrenmannschaft Tobias Goerlich zurück, „denn schließlich haben die Drittliga-Teams in ihren vereinseigenen Vorberichten von uns als Zweitliga-Absteiger gesprochen.“ Tatsächlich aber löste sich der ehemalige Zweitligist auf, ältere Spieler gingen in die dritte oder vierte Herren, andere hörten ganz auf oder wechselten den Verein. Die aktuelle Drittliga-Mannschaft hat nun ein anderes Gesicht.
Doch die Gesichtszüge des TVA Hürth fallen ähnlich aus, auffällig ist der große Zusammenhalt im Team, einer intakten Mannschaft, die auf Platz neun überwintert, mit vier Punkten Vorsprung vor der Abstiegszone. Das Ziel heißt Klassenerhalt, er ist und bleibt der oberste Vorsatz von Goerlich. „Daher bin ich, Stand heute, zufrieden, das hätte ich vor dem Saisonstart sofort unterschrieben“, verrät der Trainer in der Weihnachtspause.
Auch den Beginn der Spielzeit hätte sich Goerlich nicht anders erträumen können. Denn der TVA startete mit drei Siegen aus drei Spielen in die neue Drittliga-Zeit. Wohl auch, weil die anderen Teams den Gegner kaum einschätzen konnten. Und das, obwohl das Goerlich-Team in vergleichbarer Personal-Konstellation zuvor schon 3. Liga gespielt hatte. „Wir haben uns nur punktuell verstärkt und sind ja im Großen und Ganzen so zusammen geblieben“, erklärt Goerlich. Der fulminante Saisonstart kaum auch für ihn überraschend, „damit hätte keiner gerechnet, stolz macht mich vor allem der 3:1-Derbysieg gegen den TuS Mondorf.“
Doch danach kam das böse Erwachen: Nach drei Siegen in Serie folgte eine Talfahrt, der TVA wurde durchgereicht. „Fünf Niederlagen in Folge sind schon sehr bitter“, blickt Goerlich auf die schwächste Phase der bisherigen Spielzeit zurück. „Vor allem die Partien gegen Aachen mit 2:3 und das 1:3 gegen Düsseldorf waren enttäuschend, da hatten wir uns so viel mehr vorgenommen.“
Zuvor ging der TVA gegen den heutigen Spitzenreiter SVG Lüneburg II (28 Punkte, zum Vergleich: TVA 16 Zähler), leer aus (1:3). „Umso wichtiger waren die Spiele gegen Gießen mit 3:2 und das 3:1 gegen Hildesheim, wo wir uns wieder gefangen haben“, erläutert Goerlich das anschließende Aufbäumen. Der TVA fand zurück in die Spur und hält Distanz zur Abstiegsregion. „Ich bin daher sehr zufrieden, mit der bisherigen Punkteausbeute und auch mit der sportlichen Entwicklung der Mannschaft, die gute Vorbereitung hat uns da sehr geholfen“, betont Goerlich.
Auch die drei Neuzugänge Thorben Haase, Philipp Wynands und Reona „Leo“ Takezawa waren schnell integriert. Tobias Goerlich stellt klar heraus: „Leo hat mit 94 Prozent die beste Trainings- und Spielbeteiligung, Thorben ist nach seinem langen Urlaub durch guten Ehrgeiz aufgefallen und in den vergangenen Wochen aufgeblüht. Philipp ist ein spektakulärer Angreifer in der Mitte.“
Hürth punktete auch im letzten Spiel des Jahres beim Derby gegen Mondorf (2:3), „ich wünsche mir, dass wir 2019 wir genau da weiter machen“, verrät Goerlich. Die erste Partie des neuen Jahres hat es in sich: Der TVA reist am 12. Januar zum Kellderduell gegen TSC Gievenbeck (12) nach Münster.
Goerlich hofft: „Im letzten Jahr hatten wir Probleme mit Tabellennachbarn aus der unteren Region, jetzt sind wir schon einen Schritt weiter.“