Damen 1 gewinnen gegen Neptun Aachen im Tie-Break dank grandioser Unterstützung der Hürther Ultraszene und den niemals verklingenden Trommeln.

Nach der Analyse der aus dem Hinspiel hängen gebliebenen Erinnerungsfetzen ergab sich für das Team von Coach Gerald Dexel und Co-Coach Alexei Volkov ein klares Bild: Aachen wird man nicht mit gelegten Bällen und freundlichen Aufschlägen kleinkriegen. Hier geht es nur mit der Brechstange. Also volle Lotte Angriffspower und Aufschläge mit Lichtgeschwindigkeit.

Und schon von Beginn an wurde deutlich, dass sie damit richtig lagen. Alles was nicht mit Gewalt im Aachener Feld ankam, wurde sauber angenommen und abgewehrt. Die Hürther Damen mussten häufig mehrere Anläufe nehmen, bis der Angriff im gegnerischen Feld versenkt wurde. Außenangreiferin Franka Kolz packte beim Stand von 7:7 ihre Sonntagsaufschläge aus und brachte den TVA mit 15:7 in Führung. Doch auch Aachen konterte mit guten Angriffen und kam Punkt für Punkt wieder heran, dazu ein oder zwei Unklarheiten in der Abwehr… Und schon ging der Satz fast noch knapp aus. 25:21 für Hürth.

Satz 2 gestaltete sich ähnlich. Aachen versuchte die Abwehr mit gelegten Bällen unter Druck zu setzen und machte damit auch den ein oder anderen Punkt, im Großen und Ganzen ließ sich der TVA jedoch nicht aus dem Konzept bringen. Auch in diesem Satz sollten gute Aufschläge den entscheidenden Vorteil bringen, dieses Mal jedoch von Mittelblockerin Maja Dirks, die mit zwei kleineren Serien die gegnerische Annahme zumindest ein bisschen ins Schwanken brachte. Wieder lautete das Satzergebnis 25:21 für den TVA.

Mittlerweile hatte es sich neben dem Feld ordentlich gefüllt und die frisch geduschten Herren 4, die wartenden Herren 3 und grob geschätzte 247 andere Zuschauer ließen die Halle zur “Hürther Hölle” werden. Der TVA startete dementsprechend gut in den Satz und zwang Aachen zu einer frühen Auszeit (1:4). Diese zeigte jedoch Wirkung und erstmals lief der TVA einem Rückstand hinterher. Mit starken Aufschlägen zog Aachen 18:13 davon. Bei Hürth schlichen sich kleine Fehler ins Spiel und die Mannschaft wurde zunehmend nervöser. Der dritte Durchgang ging mit 19:25 an Aachen.

Beflügelt durch den Satzgewinn starteten die Gäste gut in die vierte Runde und TVA-Trainer Dexel musste bereits bei 2:5 eine Auszeit nehmen. Das Team um Libera Stine Schücker fand wieder in die Spur, lief jedoch lange Zeit einem kleinen Rückstand hinterher. Die Hürther Fans spürten, dass Unterstützung gebraucht wurde und trommelten sich in einen Rausch. Getreu dem Motto “Lasset die Trommeln niemals verklingen” erbebte der komplette Stadtteil. Getragen von derartiger moralischer Unterstützung vergoldete Mittelblockerin Maja Dirks ihren sowieso schon guten Auftritt mit einer 10-Punkte-Aufschlagserie und brachte den TVA mit 19:14 in Führung. Doch die 5 Punkte Vorsprung schmolzen dahin. Aachen kratzte jetzt jeden einzelnen Ball und gewann mehrere lange Ballwechsel. Beim TVA fehlte langsam ein wenig Kraft und die Angriffe wurden nicht mehr so sicher verwandelt. Beim Stand von 21:19 punkteten die Gäste mit vielen Servicewinnern und flogen auf der Welle des Erfolgs bis zum Satzgewinn mit 25:21.

Den Zuschauern sollte also die volle Dröhnung Volleyball gegönnt werden. Zu Beginn des Tie-Breaks sah alles nach einem Sieg für Aachen aus. Die Angriffe der Hürther Damen wurden wieder und wieder abgewehrt, die Annahme erlaubte sich seltene Fehler und in der eigenen Abwehr lief es nicht mehr rund. Beim Stand von 5:7 und 5:10 bewies Trainer Dexel wieder sein goldenes Wechselhändchen und schickte erst Eva Anders und dann Arian Sultan auf’s Feld, die nochmal frischen Wind ins Spiel brachten. Arian Sultan schließlich brachte mit druckvollen Aufschlägen und mehreren Servicewinnern die Wende. Aus einem 6:9 wurde ein 11:9, ein 13:12 und endlich auch das ersehnte 15:13. Spannender hätte es kaum sein können, Aachen lieferte einen harten Kampf und ließ sich nicht durch die 304 lautstarken Hürther Fans beeindrucken. Kompliment an den Gegner, auch für ein richtig gutes Spiel!

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