3:0-Sieg im rheinischen Derby verleiht dem TVA Hürth Flügel – TVA II schlägt Essen
Von Anna Neuber
Hürth. „Wenn wir so in den letzten drei Spielen auftreten, dann bleiben wir in der Liga“, legte sich Tobias Goerlich am Wochenende fest. Der Volleyball-Trainer des TVA Hürth verließ die heimische Halle nach dem deutlichen 3:0-Derbysieg gegen den ART Düsseldorf (25:18, 25:23, 25:22) mit neuem Selbstvertrauen im engen Abstiegskampf der 3. Liga West. „Wir haben unsere Hausaufgaben gemacht“, bemerkte Goerlich stolz.
Denn anders als noch in der Vorwoche gegen die direkte Tabellenkonkurrenz PTSV Aachen (1:3) glänzte Hürth am vergangenen Samstag mit viel Druck und Willensstärke. Goerlich erläuterte: „Wir wollten besser gegen den Block arbeiten und genau das haben wir gegen Düsseldorf geschafft.“
Die TVA-Akteure lernten aus den eigenen Fehlern und ernteten frühe Lorbeeren. Von Beginn an lagen die Hürther Hausherren im rheinischen Duell vorne, führten mit 8:5 und 13:10. Die Taktik des Trainers ging voll auf: Goerlich zog Fabian Kaiser und Moritz Burda in die Startformation und hatte damit keine Wechseloptionen auf der Diagonalposition. Das Risiko zahlte sich aus, „das war eine Bauchentscheidung, Fabian hat außen gespielt, Moritz diagonal, sie haben das hervorragend umgesetzt.“ Der TVA Hürth sicherte durch das 25:18 den ersten Satzgewinn.
Und es ging furios weiter: Der TVA führte im zweiten Abschnitt zunächst mit 5:1, später sogar schon mit 13:4. Düssseldorfs Trainer Daniel Reitemayer musste reagieren: Er brachte den ehemaligen Erstligaspieler Benny Nibbrig, neben Thomas Just der zweite Linkshänder in den Reihen der Gäste aus der Landeshauptstadt. Nibbrig war eine Konstante und brachte Sicherheit. „Die Angriffe liefen nur noch über Nibbrig, der wirklich kluge Bälle gespielt hat“, nahm Goerlich die Aufholjagd der Gäste sehr genau zur Kenntnis. Düsseldorf kam näher, 13:15 hieß es zwischenzeitlich aus ihrer Sicht und glichen dann zum 22:22 aus. Doch die Hürther behielten die Nerven und gewannen nur knapp mit 25:23 diesen Spielabschnitt. Der ebenfalls packende dritte Satz endete aus Hürther Sicht 25:22, „weil deren Spiel vorhersehbar über Nibbrig und Just ging, wir haben uns darauf gut eingestellt“, lobte der TVA-Trainer den Ehrgeiz und die Einstellung seiner Mannschaft. Der Derbysieg verleiht mitten im Abstiegskampf neuen Mut, „genau so muss es weitergehen“, fordert Goerlich daher.
Das gleiche Motto funktioniert auch bei der Hürther Zweitvertretung: „Wir wollten den Erfolgstrend fortsetzen, so kann es gerne weitergehen“, betonte Markus Bosch am Wochenende. Auf das 3:1 gegen PTSV Aachen II folgte ein 3:2-Heimsieg gegen den VW Humann Essen II.
Das Hürther Regionalliga-Team stärkt damit Platz drei in der Gruppe West und den Glauben an die eigenen Stärken. „Wir haben uns richtig gut eingespielt und konnten auch Ausfälle und Rückschläge im Spiel sehr gut kompensieren“, lobte Bosch. Niklas Schuch ersetzte den fehlenden Hendrik Desinger, der eingewechselte Mittelblocker Dominik Werthmann sprang auf der Außenposition ein und machte seine Sache gut. „Er war in den entscheidenden Momenten da“, betonte Bosch zufrieden.
Die Gäste hatten zweimal ausgeglichen, die Entscheidung fiel erst mit dem 15:11 im Tiebreak. „Die Essener waren schon stark, die sind technisch gut und erfahren“, zollte Markus Bosch dem Gegner Respekt. „Wir haben das am Ende verdient gewonnen.“