Die Zweite des TVA Hürth spielt künftig doch in der Dritten Liga

Von ANNA NEUBER
Hürth. Als Aufsteiger in die Regionalliga haben die Volleyballer des TV Alpenglühn Hürth II in der Saison 2015/16 souverän die Klasse gehalten, und im zweiten Jahr ging die Erfolgsgeschichte noch weiter: Die Mannschaft von Tobias Goerlich gewann 15 der 18 Saisonspiele, dominierte die Gruppe West von November 2016 bis April diesen Jahres als Tabellenführer. Sportlich zwang die Hürther Reserve beim Saisonfinale und Showdown erst die SG Mondorf 1:3 in die Knie. Das Goerlich- Team verlor zweimal gegen den direkten Verfolger, die Pleite am letzten Spieltag kostete schließlich den Meistertitel.
Und auch bei den beiden Relegationsspielen gegen 1860 Bremen ging die Reserve des TVA Hürth am Ende leer aus. Im direkten Wettkampf haben die Hürther den Aufstieg zweimal knapp verpasst und dennoch: Der TVA Hürth II spielt in der kommenden Saison in der dritten Bundesliga.
Trainer Tobias Goerlich verrät: “Wir sind sehr gespannt auf die kommenden Wochen und Monate, die Planungen und Vorbereitungen laufen gerade auf Hochtouren.” Eine Einigung am grünen Tisch macht die Sensation beim TVA jetzt doch noch möglich. Der Hintergrund: Während Mondorf direkt aufsteigt, beklagt der Nachbarverein SSF Bonn neben Personalproblemen noch Planungsschwierigkeiten für die kommende Spielzeit. Alexander Roozen, ehemaliger Abteilungsleiter des TVA Hürth und aktuell 2. Vorsitzender (seit knapp 26 Jahren im Verein), bestätigt auf Nachfrage: “Bonn hat kein Drittliga-Team zusammengekriegt. Wir haben durch Zufall erfahren, dass die SSF ihre Mannschaft zurückziehen.”
Die Regelwerk macht für die nächste Saison folgendes möglich: Die Vereine tauschen die Spielrechte. Bonn tritt somit in der Regionalliga, Hürth dafür in der Dritten Liga an. “Die Gespräche dazu liefen wochenlang, denn an diesen Spielrechtsübertrag sind gewisse Verpflichtungen geknüpft”, verrät Roozen weiter. Der Transfer von mindestens vier Spielern nach Hürth war eine Voraussetzung für den Erfolg am grünen Tisch. “Die beiden Vereine waren handlungswillig und sich schnell einig”, ergänzt Roozen zufrieden.
In der Sommerpause wechseln vier neue Volleyballer zum TVA Hürth II: Hakim Dziri, Nils Becker, Moritz Burda sowie Jan- Eric Schneider. Zumindest auf dem Papier müssen sie in der Reserve-Mannschaft gemeldet sein. Der Diagonalangreifer Hakim Dziri wird anschließend jedoch vermutlich eine Pause einlegen, Nils Becker wird vorerst beim TVA II gemeldet sein, ist aber für das Zweitliga-Team von Trainer Gerd Aurbach eingeplant.
Alexander Roozenwusste Bescheid
“Die Spieler wurden von uns in den letzten Wochen ganz genau gesichtet”, erklärt Goerlich. Der 2,04 Meter große Diagonalangreifer ist Linkshänder, Becker soll von Gerd Aurbach ebenso wie Jan-Eric Schneider (Jahrgang 1997) langfristig für die erste Herrenmannschaft aufgebaut werden. “Das ist für die Spieler eine tolle Möglichkeit”, betont Goerlich, der mit Lukas Kopfer und Thorben Burda zwei Eigengewächse aus dem Regionalliga-Team in den Kader des Zweitligateams schicken kann.
Interessant: Der 2. Vorsitzende wusste bereits während der Relegationsphase von der möglichen Aufstiegschance am grünen Tisch. “Ich habe nichts verraten, um die Spieler und den Trainer nicht zu beeinflussen”, erklärt Roozen. Denn schließlich hatte die Mannschaft da noch die Chance, den Aufstieg aus eigener Kraft zu schaffen. “Jetzt betrachten wir das Projekt als große Chance und freuen uns auf die Neuzugänge aus Bonn”, betont Roozen.
Auch für die Mannschaft und Tobias Goerlich ist es großer Schritt – und der zweite Aufstieg in nur drei Jahren.

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